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Innenansichten einer Agentur
27.11.2014
20 Uhr
Johannesstraße 151
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Innenansichten einer Agentur
Vortrag von Marcel Kalwass
Die Armut ist gewachsen, das verdanken wir unter anderem den Hartz-Gesetzen. Die maßgeblich ausführenden Institutionen der Gesetze sind die Jobcenter und Arbeitsagenturen. Den staatlichen Institutionen zufolge sind die Betroffenen selbst schuld daran, dass sie keinen Job haben. Erwerbslose sollen alles mögliche tun, um einen zumeist prekären Job zu bekommen: Daten preisgeben, Bewerbungen schreiben ohne Ende, an sinnlosen Maßnahmen teilnehmen und 1€-Jobs machen. Im Alltag treffen Erwerbslose auf Vertreter*innen der Bürokratie, die je nach Laune und Charakter die Gesetze auslegen, oftmals sogar die darin stehenden Rechte für Erwerbslose verweigern. Die Beschäftigten der Behörden üben allein durch die Umsetzung der Gesetze strukturell Gewalt auf die Erwerbslosen aus und schränken damir die Freiheit massiv ein. Auf der anderen Seite beschweren sich die Beschäftigten über hohen Leistungsdruck. Tatsächlich werden sie Behörden intern mit immer höheren Zielvorgaben unter Druck gesetzt. Zudem sind viele der Angestellten befristet eingestellt und damit leicht erpressbar im Sinne der Behörden. Im Vortrag wird Marcel Kallwass besonders auf den Zusammenhang zwischen Behördenablauf und Umgang mit Erwerbslosen eingehen. Als ehemaliger Student der Hochschule der Bundesagentur kann er zudem über die dortige Lehrpraxis und das Milieu des Nachwuchses berichten.
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