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Eigensinnige Kunden und die Grenzen der Aktivierbarkeit

6.11.2014
20 Uhr
Radio F.R.E.I., Gotthardtstr. 21

Eigensinnige Kunden und die Grenzen der Aktivierbarkeit

Vortrag von Tine Haubner

1999 galt Deutschland arbeitsmarktpolitisch als "kranker Mann Europas". 15 Jahre später ist von einem deutschen Beschäftigungswunder die Rede und im August 2014 zeichnet sich der deutsche Arbeitsmarkt duch einen bisherigen Höchststand an Erwerbsbeteiligung aus. Die Hartz-Reformen der Schröder-Regierung gelten als eine wesentliche Ursache dieser arbeitsmarktpolitischen Genesung, die in der Eurokrise international Nachahmer findet. Es heißt, die Reformen hätten vor allem mittels zweierlei Neuerungen für dieses Wunder gesorgt: Sie hätten die Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt erhöht und die Arbeitslosen "with both sticks and carrots" aktiviert (IAB). Wie das konkret von beiden Seiten des Jobcenter-Schreibtisches aussieht und warum die Reformen, gemessen am Zielkonzept der "Aktivierung" als gescheitert, in puncto Prekarisierung aber als erfolgreich betrachtet werden müssen, wird Gegenstand des Vortrages sein. Grundlage dafür sind qualitativ-empirische Befunden eines soziologischen Forschungsprojektes der Jahre 2006-2011. Tine Haubner arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeierin am Kolleg "Postwachstumsgesellschaften" der Friedrich-Schiller-Universität Jena und forscht zur Ausbeutung im Pflegebereich.

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Zehn Jahre Hartz IV ist eine Veranstaltungsreihe des Bildungskollektiv Biko in Kooperation mit dem DGB-Bildungswerk Thüringen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen